Weitere interessante Links

Versunkene Welten sichtbar gemacht: die rekonstruierten Pfahlbauten von Unteruhldingen. www.pfahlbauten.de

Sehr informative Seite des Vereins zur Unterstützung der Unesco-Welterbe Kandidatur: www.palafittes.org

Weitere Informationen zum UNESCO Welterbe Pfahlbauten www.unesco-weltkulturerbe-pfahlbauten.de

Das große Online-Special von SWR.de zum Steinzeit-Experiment der ARD: www.swr.de

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Rekonstruierte Häuser der Stein- und
Bronzezeit im Pfahlbaumuseum
Unteruhldingen am Bodensee

Was ist schützenswert
an den Pfahlbauten?

Die Siedlungen unter Wasser kennzeichnen den Ursprung unserer Kultur am See. Die extrem gute Erhaltung unter Luftabschluss ist ein immenses Reservoir für zukünftige Auseinandersetzungen der Forschung und der Museen mit den Pfahlbauten. 9 von über 200 Siedlungen am deutschen Bodenseeufer sind ausgezeichnet. Dazu kommen 4 am schweizerischen Bodenseeufer und 6 in Oberschwaben, 3 in Bayern. Insgesamt sind 111 Pfahlbaufundstätten von über 1.000 bekannten Dörfern mit dem Label Weltkulturerbe Pfahlbauten hervorgehoben worden. In ihnen schlummern Informationen, welche für die frühe Landschaftsgeschichte und das Wissen über das Leben vor Jahrtausenden unermesslich wertvoll sind. Es gilt, dieses Wissen im Seeschlamm auch für zukünftige Generationen zu erhalten. Von ihrer wissenschaftlichen Bedeutung her betrachtet sind die Pfahlbauten im übertragenden Sinne die Pyramiden Süddeutschlands, der Schweiz und aller angrenzenden Voralpenregionen. Wir sind verpflichtet es zu schützen und es als Archiv, als großartiges Erbe der Menschheit zu erhalten.

Wie können wir das Erbe erhalten und weiter entwickeln?

Der Schutz der Fundstellen und der umgebenden Landschaft sind der Garant dafür, dass auch zukünftige Generationen noch Informationen aus diesen versunkenen Dörfern ziehen können. Die Dokumentation und Erforschung der bekannten und auch ständig neu dazu tretenden Fundstellen garantiert eine Verbesserung der Vermittlungsmöglichkeiten in den Museen. Es muss gemäß den Standards des Weltmuseumsverbandes ICOM die Forschung, das Sammeln von Belegstücken, die Bewahrung der Informationsträger und die Ausstellung des Wissens gegenüber der Öffentlichkeit im Mittelpunkt der Aufgaben stehen. Nicht ohne Grund legt die Unesco fest, dass die Bildung der Bevölkerung über das geschützte Objekt im Zentrum aller Bemühungen stehen sollte. Nur wenn die Menschen wissen um was es tatsächlich bei diesem Erbe geht, kann es auch nachhaltig und auf die Zukunft betrachtet geschützt werden. Die Pfahlbauten von Unteruhldingen sind das „sichtbar gemachte Weltkulturerbe“, das sich im Original unter Wasser befindet. Sie visualisieren, erklären und erläutern das am Seeboden ruhende Archiv der Pfahlbausiedlungen von 4.000 – 800 v. Chr. am Bodensee und in den benachbarten Regionen. Die interkulturelle Kommunikation und die Überlegungen zur Vernetzung von Forschung und Öffentlichkeitsarbeit werden für eine Weiterentwicklung des Wissens über diese versunkenen Dörfer sorgen können. 150 Jahre Forschung am Bodensee und 90 Jahre Museumsarbeit in Unteruhldingen haben durch diese wichtige internationale Anerkennung eine große Aufmerksamkeit und Fortschritt für  die Kulturgeschichte in unserem Raum erreicht. Die Öffentlichkeit und die Universitäten, die Denkmalpflege und die Museen werden zusammen versuchen, mit ihren besten Methoden auf die Entwicklung der sich ergebenden Wissensfenster hinzuarbeiten. Erbe verpflichtet – nicht nur uns Archäologen, sondern die gesamte Bevölkerung. Das faszinierende Thema Pfahlbauten wird sich unter der Frage „Wie haben sie denn wirklich gelebt und was können wir daraus für Schlüsse für uns ziehen?“ weiter entwickeln. Daraus kann auch die heutige, um Nachhaltigkeit im Umgang mit der Natur gemühte Gesellschaft lernen.